Zwei Teams mit ziemlich unterschiedlichen Zielsetzungen haben an der WJBCC 2019 in Lohja, Finnland teilgenommen. Ging es bei den Juniorinnen darum, Erfahrungen zu sammeln, sich möglicherweise einen Sieg zu ergattern, aber hauptsächlich auf internationalem Parkett zu spielen, war die Zielsetzung den Junioren geprägt vom sportlichen Erfolg. Weiterentwicklung als Team sowie möglichst lange die Chance auf die Play-Off-Teilnahme zu erhalten standen im Fokus. Alle Ziele wurden mehr als erreicht.
Die Juniorinnen starteten mit einem tollen Spiel gegen die Türkei in die WJBCC. Das Spiel ging leider im Zusatzend verloren. Gegen Spanien musste das Team ein Sechserhaus wegstecken. Auch hier brachte das Zusatzend die Entscheidung – zu unseren Gunsten. Der angestrebte Sieg war „eingetütet“.
Die weiteren Gegner wie die USA, Italien und Tschechien waren leider zu stark für uns. Die Partie gegen die USA ging deutlich verloren, gegen Tschechien und Italien gab es nur ein zwei Ends mit hohem Score für den Gegner. Die Spiele gestalteten sich so viel ausgeglichener.
Es war für mich als Bundestrainer toll anzusehen, wie das Team gewachsen ist, sich reingekämpft hat, nie aufgegeben hat, die tolle Stimmung behalten hat, die Zusammenarbeit untereinander und mit dem Coach klasse funktioniert hat und das alles dazu geführt hat, so einen tollen Event zu spielen.
Für die Junioren gleich vorne weg: Sie spielten eine starke WJBCC. Der Sieg im ersten Spiel gegen China gab dem Team den nötigen Auftrieb. Mit einem weiteren Sieg gegen Ungarn war der Start in diese WJBCC geglückt. Leider ging die dritte Partie gegen Finnland verloren. Diesen „Dämpfer“ steckte das Team aber prima weg.
Das darauffolgende Spiel gegen Tschechien war spannend. Durch einen äusserst unglücklichen letzten Stein der Tschechen im letzten End stahlen wir (mit einem Stein Shot liegend für’s Zusatzend) zwei Steine zum Sieg. Unser nächste Gegner Schweden war dann eine Nummer zu gross, das Spiel ging deutlich verloren. Mit einem Sieg im nächsten Spiel gegen Frankreich konnten die Play-Offs in greifbare Nähe rücken. Nach einer sehr ausgeglichenen und auf hohem Niveau geführten Partie behielten die Franzosen (übrigens exakt dasselbe Team welches an der ECC B-Division in Helsingborg teilnahm) am Ende knapp die Überhand.
Durch diese Niederlage musste die letzte Partie gegen Kasachstan gewonnen werden um die Play-Offs über den DSC als einer der zwei besten Gruppendritten zu erreichen. Eine spannende zweite Hälfte mit grosser Aufholjagt machte ein Zusatzend notwendig. Dieses gewannen die Kasachen.
Somit war klar, die Play-Offs verpasst zu haben. Die Enttäuschung war erst riesig, hielt sich dann aber in Grenzen, denn auch über den DSC wäre eine Qualifikation nicht zustande gekommen.
Trotz der gleichen Anzahl Siege wie an der letzten WJBCC sind sehr deutliche Entwicklungsschritte in verschiedenen Bereichen gut zu erkennen. Für mich gilt es, nicht ausschliesslich Ergebnissorientiert zu denken. Selbstverständlich aber geht uns aber die Arbeit nicht aus. Es gilt, weiter fleissig zu sein. Mein Blick in die Zukunft ist jedoch sehr zuversichtlich.
Was die beiden Teams in dieser Woche geleistet haben, hat mich als Bundestrainer sehr gefreut. Ein toller Zusammenhalt unserer Juniorinnen, Junioren und Coaches trug viel zur immensen Weiterentwicklung aller Athletinnen, Athleten und ich bin überzeugt, auch der Coaches, bei. Vielen Dank an alle!
Bundestrainer
Björn Schröder
Dezember 2019